Gedanken und Empfindungen zur Wahlveranstaltung
Podiumsdiskussion am 28. Mai 2024 an der Hochschule Stralsund
Am 28.05.2024 lud der Mittelstandsverein Stralsund e.V. zur Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl 2024 und das anscheinend leider nur mit den bisher in der Bürgerschaft vertretenen Fraktionen.
Der Stralsunder Bürger hatte allerdings auch nur ein sehr geringes Interesse an der Veranstaltung und zeigte das mit einer Beteiligung von ca. 20 Personen im Hörsaal der HOST.
Das Publikum zumeist aus Parteimitgliedern bestehend, konnte zwischen verschieden vorgefertigten Fragen des Vereins zu entsprechenden Themenkomplexen wählen. Diese waren dann mit einer 2min-Zeitbegrenzung von den Spitzenkandidaten zu beantworten.
- Frage aus der Wirtschaft – Wie interpretieren Sie eine moderne Wirtschaftsförderung?
- Frage zur Bildung – Wie nutzen Sie Daten, Fakten, Studien in Ihrer politischen Entscheidung
- Frage zur Stadtentwicklung – Wie gestalten Sie konkret Bürgerbeteiligung, auf welche Erfahrungen können Sie zurückgreifen?
- Frage zur Mobilität/Nachhaltigkeit – Wie sieht Ihr Plan von Mobilität und Innenstadtentwicklung aus?
- Freie Fragen des Publikums durften gestellt werden und die sich dann eventuell nach der Wahl in der Beantwortung bzw. Umsetzung wiederfinden.
Wer einen vernichtenden Schlagabtausch erwartet hatte, wurde enttäuscht und es blieb bei Ergänzungen über die bisher gute Arbeit in der Bürgerschaft bzw. bereits bestehende feste Positionen wurden gegenseitig noch einmal artikuliert.
Punkte an dieser Stelle zu vergeben, wer der Gewinner der Podiumsdiskussion war, ist und bleibt subjektiv.
So blieb es für mich persönlich ein ausgewogener Abend in der Rhetorik und der konkreten Antwort aus der jeweiligen politischen Sicht:
- Bürger für Stralsund mit mehr Bürgernähe und Berücksichtigung des Bürgerwillen gegenüber der Verwaltung
- CDU mit, unserer marktwirtschaftlich ausgerichteten Verwaltung ist perfekt
- mathematisch kurz die AfD, sich vielleicht mit neuen Kandidaten mehr in die Bürgerschaft einzubringen
- Die Linke mit viel Beteiligung am Erreichten und dem weiteren Ringen um Lösungen
- Bündnis 90/Die Grünen mit mehr Fahrrad, mehr Fahrradwege, Null Auto in der Innenstadt
- SPD mit mehr Fachkräfte, mehr Integration, mehr Sozialstationen, Begegnungsstätten für Rentner, Arbeitslose, Bürgergeldempfänger, Flüchtlinge
- FDP mit ähm… Sorry ich habe es nicht wirklich verstanden (persönlich Anmerkung von mir)
Bild von links nach rechts: Hr. Quintana-Schmidt Die Linke // Hr. Haack BfS //Hr. Suhr B90/Die Grünen // Hr. Dr. Zabel CDU // Fr. Dr. Carstensen SPD // Hr. Schilke AfD // Hr. Endrikat FDP // und die beiden Moderatoren Hr. Kamman und Hr. Suckow
Persönliche Anmerkung:
Die Idee einer Podiumsdiskussion fand ich gut. Für die Umsetzung ist der Veranstalter verantwortlich. Dieser sollte sich fragen, ob es Desinteresse der Wähler/der Bürger war, ob die Veranstaltung schlecht beworben war oder ob ein anderes knackiges Format notwendig ist.
Vielleicht in einem Jahr noch einmal, Treff der Kandidaten mit Publikum und im Live Chat im Rathaus?
Zum Schluss ein Hinweis: Alle Kandidaten sind Menschen, Mitmenschen und haben eventuell nur eine andere politische Auffassung für die Du Dich jetzt entscheiden kannst. Tue es oder halte den Mund bzw. höre auf zu jammern, denn der Wähler ist der Demokrat und wird die weitere Richtung vorgeben.
LG und Venceremos,
Euer Jörg Schulz (freier, unabhängiger Radio-Journalist)